Inhalt
Die berühmte Autorin Virginia Woolfe lernte in ihrem Leben nicht nur Erfolg und Ruhm kennen, sie konnte sich auch den dunklen Seiten des Lebens nicht entziehen. Wie könnte sie ihre letzten Tage vor ihrem Tod verbracht haben? Genau damit beschäftigt sich diese Erzählung.
Erster Satz
Es dauert eine Weile, bis sie alles zusammenhat: ihre Sprache, den Ton, der für sie wichtiger als jede Geschichte ist, obwohl sie natürlich auch Geschichten hat, dazu irgendwann das Quäntchen Glück, das man braucht, wenn man nach oben kommen will, und das will sie.
Eigene Meinung
Michael Kumpfmüller ist ein beeindruckendes, leises und dennoch kraftvolles Porträt über die letzten zehn Tage im Leben von Virginia Woolf gelungen, das mich sehr berührt hat. Er tut dies mit einer wunderschönen Sprache, klar eindringlich und mitreißend zugleich. Genau so könnten sich ihre letzten Momente zugetragen haben. Nach einem kurzen Einblick in ihr Leben, nimmt der Autor den Leser mit zu Virginia, zu ihren Ängsten, ihren Vorstellungen und ihren inneren Konflikten und ihrer Zerrissenheit.
Demgegenüber steht ihre Familie, allen voran ihr Ehemann, die versucht sie zu verstehen und sie zu einer Therapie zu überreden. Diese Spirale zwischen der Todessehnsucht von Virginia und der Unvorstellbarkeit, dass sie es wirklich vollendet, sind so authentisch geschildert, dass für mich ihr Schritt durchaus begreifbar wurde. Aber auch die Hilflosigkeit ihres Ehemannes und das Verhalten der Ärztin, die sich immer wieder von ihr beruhigen und täuschen ließen, konnte ich nachvollziehen. Eine sehr gute Erzählung, die mich immer wieder zum Nachdenken innehalten ließ.
Fazit
Leises, exzellentes Porträt über Virginia Woolfes letzte zehn Tage
ACH, VIRGINIA
Autor: Michael Kumpfmüller
Seitenzahl: 240
Erschienen: 13.02.2020
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-04921-3
Preis: 22,00 €
Herzlichen Dank an den Kiepenheuer & Witsch Verlag für die freundliche Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars!
No Comments