Rezension

Das Palais muss brennen | Mercedes Spannagel

1. Oktober 2020
Das Palais muss brennen

Inhalt

Luise ist die aufmüpfige Tochter der rechtskonservativen Bundespräsidentin Österreichs. Sie kauft sich einen Mops, als ihre Mutter den neunten Windhund ins Palais bringt. Sie wirft die Waffen der erlauchten Jagdgesellschaft in den Pool und bietet ihrer Mutter auch sonst die Stirn. Zusammen mit ihren Freunden plant sie eine Kunstaktion auf dem Wiener Opernball, um die politische Landschaft zu verändern. Doch Pläne sind eben nur Pläne, die Realität jedoch hat schon manchen kalt erwischt…

Erster Satz

Ich tauchte mit Marx in dem Café auf.

Eigene Meinung

In ihrem umwerfenden Debütroman „Das Palais muss brennen“ hält Mercedes Spannagel der korrupten rechten Elite den Spiegel vors Gesicht. Sie analysiert dabei messerscharf unsere Gesellschaft und nimmt kein Blatt vor den Mund. Witzig, sarkastisch und frech schreibt sie über das Auflehnen der jungen Erwachsenen in einer Gesellschaft, die man guten Gewissens gespalten nennen darf.

Mit genialen, teils bitterbösen Dialogen, glasklar skizzierten Charakteren und einem Gespür für Situationskomik rüttelt sie den Leser auf, genau hinzusehen und nachzudenken, wie es in unserer heutigen Zeit wirklich so läuft. Mit ihrem unglaublichen Sprachwitz, einer Geschichte, die aktueller nicht sein könnte und einer ordentlichen Prise schwarzem Humor war dieser Roman für mich ein wahres Lesevergnügen, erfrischend anders und einfach gut. Nominiert für den Österreichischen Buchpreis 2020.

Fazit

Erfrischendes, rasantes Debüt


DAS PALAIS MUSS BRENNEN

Autorin: Mercedes Spannagel
Seitenzahl: 192
Erschienen: 10.09.2020
Verlag: Kiepenheuer & Witsch
ISBN: 978-3-462-05509-2
Preis: 18,00 €


Herzlichen Dank an den Kiepenheuer & Witsch Verlag für die freundliche Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars via NetGalley!

Zwerghuhn

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