Rezension

Der Spiegelmann | Lars Kepler

17. Januar 2021
Der Spiegelmann

Inhalt

Auf dem Heimweg verschwindet eine Schülerin spurlos und taucht Jahre später ermordet auf einem Spielplatz mitten in Stockholm auf. Der Tatort gleicht einer Hinrichtung, denn das Mädchen wurde an einem Klettergerüst aufgehängt. Kommissar Joona Linna ist von der Kaltblütigkeit des Täters und der grausamen Inszenierung alarmiert, da das Mädchen vermutlich nicht das einzige Opfer ist. Doch der einzige Zeuge ist nicht imstande über das Abscheuliche zu sprechen, das er beobachtet hat. Deshalb bittet Joona Linna den Hypnotiseur um Hilfe.

Erster Satz

Durch das schmutzige Fenster des Klassenzimmers sieht Eleanor, wie der kräftige Wind den Dreck die Straße entlangtreibt und Büsche und Bäume hinunterdrückt.

Eigene Meinung

Das schwedische Autorenduo begeistert seit Jahren Tausende von Menschen mit ihren Krimis, deshalb war ich umso gespannter auf ihren neuesten Streich „Der Spiegelmann“. Obgleich es sich dabei um den mittlerweile achten Band rund um den finnischen Ermittler Joona Linna handelt, so lässt sich dieser losgelöst von der Reihe lesen.

Joona Linna könnte mit seinen unkonventionellen Ermittlungsmethoden und seinem Rauschmittelkonsum glatt als finnischer Sherlock Holmes durchgehen und doch ist er mehr als eine blasse Kopie des britischen Meisterdetektivs. Begleitet von einer belastenden Vergangenheit widmet er sich gänzlich der Lösung des aktuellen Falles und legt dabei eine beeindruckende Beharrlichkeit an den Tag, um dem Opfer Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

Für einen Thriller ist die Sprache dabei ungewohnt bildhaft, selbst kleinere Nebenfiguren und Schauplätze werden ausführlich beschrieben, was mir nach anfänglicher Eingewöhnung jedoch sehr gut gefallen hat. Diese Detailverliebtheit spiegelt sich auch in der Schilderung der brutaleren Szenen, wie etwa der erbarmungslosen Hinrichtung des Mädchens, wider. Einerseits sorgt dies mehrmals für einen flauen Magen während des Lesens, andererseits gewinnt die Handlung dadurch an Authentizität und Eindringlichkeit.

Die Handlung selbst nimmt rasch an Fahrt auf und hält aufgrund der geschickten Perspektivwechsel ein durchgehend hohes Spannungslevel, weshalb ich diesen Thriller trotz seiner zahlreichen grausamen wie absolut menschenunwürdigen Szenen nicht aus der Hand legen konnte. Obendrein brilliert „Der Spiegelmann“ mit einer interessanten Storyline und einem grandiosen Plottwist gegen Ende, welcher den Blickwinkel auf die gesamte Erzählung rückblickend verändert.

Fazit

„Der Spiegelmann“ war mein erster, jedoch bestimmt nicht letzter Thriller des Autorenduos Lars Kepler. Er beeindruckt mit einem geradlinigen wie raffinierten Ermittler, welcher einem abscheulichen Vergehen auf der Spur ist sowie einem durchgehend hohen Spannungsniveau, das einen abschließend genialen Plottwist bereithält.

Der Spiegelmann

DER SPIEGELMANN

Autor: Lars Kepler
Originaltitel: Spegelmannen
Übersetzung: Thorsten Alms & Susanne Dahmann
Reihe: Joona Linna (Bd. 8)
Seitenzahl: 624
Erschienen: 27.11.2020
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-7857-2704-1
Preis: 22,00 €


Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kathiduck

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2 Comments

  • Reply Livia 19. Januar 2021 at 8:38

    Hallo liebe Kathi

    Das klingt wirklich spannend, die Krimis des Autorenduos sind mir schon oft begegnet, bisher konnte ich erfolgreich die Finger davon lassen, was ich gerade sehr feiere, weil mein SuB aktuell schrumpft und ich möchte das beibehalten 😉

    Alles Liebe an euch (das Buch kommt natürlich trotzdem auf die Wunschliste)
    Livia

    • Reply Lesendes Federvieh 21. Januar 2021 at 18:46

      Liebe Livia,
      Respekt, die Beherrschung hätte ich gerne! *lach* Aber ich arbeite daran! 😀

      Herzliche Grüße,
      Kathi

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