Inhalt
Gemeinsam mit ihren beiden Geschwistern führt Fixie den Tante-Emma-Laden ihrer chaotischen Familie, solange ihre Mutter sich eine Auszeit gönnt. Daneben bleibt ihr kaum Zeit für andere Dinge, außer für Ryan zu schwärmen, den besten Freund ihres Bruders, der nach seiner gescheiterten Karriere in Hollywood zurück in London ist. Als Fixie in einem Café den Laptop eines Fremden vor der einstürzenden Decke rettet, sieht Fixie ihre Chance gekommen, dem charismatischen Ryan näherzukommen, da der Besitzer des Laptops darauf besteht ihr einen Gefallen für ihre gute Tat zu schulden. Kurzerhand bittet sie Sebastian den arbeitslosen Ryan einzustellen, doch diese Bitte stellt sich in mehrerlei Hinsicht aus fatal heraus und nun ist es Fixie, die Sebastian einen Gefallen schuldet.
Erster Satz
Mein Problem ist, dass ich über manches nur schwer hinwegsehen kann.
Eigene Meinung
Ich hatte das Glück Sophie Kinsella letztes Jahr auf der lit.Love bei einem Meet & Greet persönlich kennenzulernen, wo sie mir unglaublich sympathisch war. Deshalb habe ich natürlich prompt ihr zu dem Zeitpunkt aktuelles Buch „Muss es denn gleich für immer sein?“ verschlungen, war zugegebenermaßen aber schon sehr neugierig auf ihr kommendes Buch, von dem sie schon das ein oder andere Detail verraten hat. Als „Dich schickt der Himmel“ dann endlich erschienen ist und ich davon ein wundervolles Überraschungspäckchen vom Verlag mit einem MIA-Wein bekommen habe, waren tolle Lesestunden natürlich vorprogrammiert.
Sophie Kinsellas Schreibstil ist locker leicht und erlaubt es dem Leser innerhalb kürzester Zeit in die Geschichte einzutauchen. Ihre Charaktere sind allesamt liebenswürdig, sogar die etwas fieseren Protagonisten, denen ich manchmal echt gerne in den Hintern getreten hätte, wie beispielsweise einem gewissen Herren. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die harmoniesüchtige Fixie, die sich gerne mal von ihren Geschwistern ausnutzen lässt, weil sie einfach nicht nein sagen kann. Sie hat einen Drang zur Ordentlichkeit, wenn beispielsweise eine Vase falsch im Regal steht, muss sie dies sofort ändern.
Diesen leicht zwanghaften Charakterzug finde ich eigentlich ganz sympathisch, aber was mich zunehmend genervt hat, war Fixies grenzenlose Naivität, die mich oft dazu gebracht hat sie gehörig durchschütteln zu wollen. Träume und Fantasien von dem perfekten Partner zu haben ist schön und gut, aber derart die Augen vor der Realität zu verschließen und teilweise unglaublich engstirnig zu sein, hat mich während des Lesens beinahe in den Wahnsinn getrieben. Noch dazu lässt sie sich ein ums andere Mal von ihren Geschwistern unterkiegen, obwohl sie diejenige ist, die das Familiengeschäft am besten leiten könnte.
Aber gerade diese etwas spezielleren Hauptcharaktere, die allesamt liebenswerte Chaoten sind, sind charakteristisch für Sophie Kinsellas Geschichten und machen ihren Reiz aus. Mein lacht und leidet mit den Protagonisten, ist deren beste Freundin und Weggefährtin und würde ihr im Falle von Fixie am liebsten mal ordentlich den Kopf waschen und sagen, was für eine tolle Persönlichkeit sie eigentlich ist und dass sie gefälligst an sich selbst glauben soll.
Fazit
„Dich schickt der Himmel“ ist ein weiterer mitreißender Roman von Sophie Kinsella, mit dem man perfekt aus dem Alltag abtauchen kann. Auch wenn die Protagonistin Fixie zugegebenermaßen stellenweise eine anstrengende Naivität und Gutgläubigkeit an den Tag legt, die einen als Leser die Haare raufen lässt.
DICH SCHICKT DER HIMMEL
Autorin: Sophie Kinsella
Originaltitel: I owe you one
Übersetzung: Jörn Ingwersen
Seitenzahl: 528
Erschienen: 15.07.2019
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-48790-5
Preis: 10,00 €
Herzlichen Dank an den Goldmann Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars und des leckeren Mia Rosado Weins!
No Comments