Rezension

Die Frau ohne Namen | Greer Hendricks & Sarah Pekkanen

3. Mai 2020
Die Frau ohne Namen

Inhalt

Frauen zwischen 18 und 32 für Ethik- und Moralstudie gesucht. Grosszügige Vergütung. Anonymität garantiert.

Jess ist sofort Feuer und Flamme, denn ein paar Fragen zu beantworten kann ja nicht so schwer sein und ein schneller Weg zu gutem Geld. Kurz entschlossen meldet sie sich bei der Studie an. Sie erweist sich als hervorragende Testperson und so muss sie immer persönlicher werdende Fragen beantworten. Bald steckt sie in einem Strudel aus Manipulation, Eifersucht und Täuschung. Jess merkt plötzlich, dass diese Studie wohl doch nicht so harmlos ist…

Erster Satz

Einladung: Frauen zwischen 18 und 32 für Ethik- und Moralstudie einer New Yorker Kapazität auf dem Gebiet der Psychiatrie gesucht.

Eigene Meinung

Im Roman „Die Frau ohne Namen“ steht die menschliche Psyche im Mittelpunkt. Zuerst dreht sich alles um die Studie, Jess muss Fragen beantworten, bei denen man als Leser automatisch auch ins Grübeln kommt, denn es wird immer nach der absoluten Wahrheit gefragt. Das hat mir sehr gut gefallen. In der zweiten Phase geht Dr. Shields über zu Experimenten, die Jess ausführen muss. Immer mehr kommt es dabei zu einem Katz- und Maus Spiel zwischen den beiden, das raffiniert aufgebaut ist und immer mehr an Fahrt aufnimmt. Durch den klaren, lockeren Schreibstil und der abwechselnden Schilderung der Geschichte aus den Perspektiven von Jess und der kühlen, distanzierten Dr. Shields wird geschickt die Spannung aufrecht erhalten.

Die beiden Protagonistinnen sind erstklassig charakterisiert. Die eine locker und nicht übermäßig zielstrebig und auf der anderen Seite eine ehrgeizige Karrierefrau, die es gewöhnt ist, ihren Kopf durchzusetzen. Diese beiden Charaktere ergänzen sich prima für diese fesselnden psychologischen Spielchen. Die Handlung ist logisch und gut aufgebaut, spannend und durchaus mitreißend, aber mitunter zog sich das Ganze doch etwas in die Länge. An manchen Stellen hätte ich Jess am liebsten angeschoben, etwas zu unternehmen. Aber dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, denn das Thema Ethik und Moral ist interessant und packend in Szene gesetzt.

Fazit

Unterhaltsame Ethik- und Moralstudie


DIE FRAU OHNE NAMEN

Autorinnen: Greer Hendricks & Sarah Pekkanen
Originaltitel: An Anonymous Girl
Übersetzung: Alice Jakubeit
Seitenzahl: 464
Erschienen: 24.03.2020
Verlag: Rowohlt polaris
ISBN: 978-3-499-00144-4
Preis: 18,00 €


Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Zwerghuhn

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