Rezension

Gold und Schatten | Kira Licht

1. April 2019
Gold und Schatten

Inhalt

Als Tochter eines Diplomaten ist Livia es gewohnt, häufig umzuziehen, doch sich unmittelbar nach ihrer Ankunft in Paris, der Stadt der Liebe, in den draufgängerischen Maél zu verlieben, damit hätte sie niemals gerechnet. Die beiden kommen sich schnell näher, doch Maél, der sich in den Katakomben unter den Straßen der Stadt herumtreibt als wäre es sein zweites Zuhause, geht immer wieder auf Abstand und scheint ihr einiges zu verschweigen. Livia beginnt zunehmend an ihrem Verstand zu zweifeln, als sie plötzlich Botschaften hören kann, die ihr Bäume und Blumen zuflüstern, und sich die seltsamen Vorkommnisse noch weiter häufen. Doch schon bald soll sie herausfinden, dass ihre Begegnung mit Maél alles andere als Zufall war und sie Teil eines jahrhundertealten Geheimnisses höherer Mächte ist.

Erster Satz

Wasser…bitte!

Eigene Meinung

Als glühender Fan der griechischen Mythologie konnte ich „Gold und Schatten“ natürlich nicht widerstehen, zumal ich schon länger nichts mehr von der Götterwelt gelesen habe. Obwohl es schon einige moderne Adaptionen gibt, wie etwa die Göttlich-Trilogie, die allseits bekannten und verfilmte Reihe rund um Percy Jackson oder Jennifer L. Armentrouts eher schwache Götterleuchten-Serie, hat Kira Licht es dennoch geschafft, mich in ihrem fesselnden Roman mit einigen neuen Ideen zu überraschen und auf eine Reise durch die Unterwelt von Paris zu entführen.

Dort fühlt sich der männliche Protagonist der Erzählung, der sich in das klassische Schema des Bad Boys fügt, heimisch und findet sich in dem Labyrinth aus zahlreichen verbotenen Gängen problemlos zurecht. Während einer Führung durch eine Kalksteinausstellung in den Katakomben kommt es zum schicksalshaften Zusammentreffen von Maél und Livia, wo natürlich die Funken fliegen.

Hier sollte aber auf jeden Fall erwähnt werden, dass es sich bei den beiden um kein plattes, andauerndes gegenseitiges Angeschmachte handelt, wie ich bei dem klassischen Liebe-auf-den-ersten-Blick-Szenario beinahe schon erwartet habe. Vielmehr wird das für den Verlauf der Erzählung Unvermeidliche vorgezogen, um sich dann gänzlich dem überaus faszinierenden Plot zu widmen und mehr Raum für die Charaktere an sich zu schaffen, die allesamt – Hauptgötter wie auch das klagende Blümchen – authentisch Leben eingehaucht bekommen und durch ihre charmanten Eigenheiten bestechen.

Nicht nur die witzigen, schlagfertigen Dialoge brachten mich mehrmals lauthals zum Lachen, manchmal genügte alleine die Beschreibung der Charaktere um meine Mundwinkel auf Wanderschaft nach oben gehen zu lassen. Paris hätte ich vorab nicht unbedingt als Stadt der Götter bezeichnet, doch eine moderne Erzählung über die griechische Mythologie dort anzusiedeln hat durchaus was und auf jeden Fall meine Neugier auf die Ossarien in den Katakomben geweckt, denen ich am liebsten sofort einen Besuch abstatten würde.

Fazit

„Gold und Schatten“ ist der Auftakt einer erfrischenden Dilogie über die griechische Mythologie, angesiedelt im Paris der Jetztzeit, deren eigenwillige Charaktere – allen voran die junggebliebenen Götter des Olymps – herrlich amüsant zu lesen sind. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!


GOLD UND SCHATTEN

Autorin: Kira Licht
Reihe: Götter (Bd. 1)
Seitenzahl: 543
Erschienen: 28.02.2019
Verlag: One
ISBN: 978-3-8466-0080-1
Preis: 17,00 €


Herzlichen Dank an den One Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kathiduck

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