Inhalt
Sigrid Nunez, eine der beliebtesten Autorinnen der amerikanischen Gegenwartsliteratur lebte 1976 einige Zeit mit Susan Sontag und deren Sohn David in New York. Ihre Erinnerungen daran hat sie in diesem Buch zusammengefasst…
Erster Satz
Es war das erste Mal überhaupt, dass ich von einer Schriftstellerkolonie eingeladen war, und aus einem Grund, den ich vergessen habe, verzögerte sich meine Ankunft dort.
Eigene Meinung
Sigrid Nunez hat mit ihren Erinnerungen an Susan Sontag ein Portrait der Schriftstellerin gezeichnet, wie man es nicht besser hätte tun können. Feinfühlig, lebendig und ohne etwas zu beschönigen, konzentriert sie sich auf die Zeit in der Susan etwa Mitte vierzig war.
Die Erzählkunst von Sigrid Nunez liegt für mich darin, dass sie die Dinge beim Namen nennt, sie erzählt geradlinig und ohne Umschweife wie sie Susan in dieser Zeit wahrgenommen hat. Dabei schafft sie es Stimmungen einzufangen, die Charaktereigenschaften von Susan mit all ihren Eigenheiten und Eigenschaften darzustellen, ohne wertend zu wirken. Gleichzeitig gibt sie aber auch einen Einblick in ihre eigene Lebenssituation und Erfahrungen als junge Frau Ende der 1970iger Jahre. Gerade das passt perfekt, denn „Sempre Susan“ ist keine Biografie von Susan Sontag, sondern ein ganz persönlicher Rückblick von Sigrid Nunez, indem sie dem Leser die Autorin so bildhaft nahebringt, dass man glaubt sie zu kennen. Für mich waren es 141 Seiten reinstes Lesevergnügen.
Fazit
Grandioser Blick auf das Leben von Susan Sontag
SEMPRE SUSAN
Autorin: Sigrid Nunez
Originaltitel: Sempre Susan
Übersetzung: Anette Grube
Seitenzahl: 141
Erschienen: 22.09.2020
Verlag: Aufbau
ISBN: 978-3-351-03849-6
Preis: 18,00 €
Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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