Rezension

Triumph und Fall | Jeffrey Archer

5. März 2019
Triumph und Fall

Inhalt

Charlie Trumper verkauft im Londoner East End bereits in jungen Jahren gemeinsam mit seinem Großvater auf der Straße Obst und Gemüse. Trotz seiner ärmlichen Verhältnisse träumt er davon mit 30 Jahren Millionär zu sein und das größte Kaufhaus der Welt zu besitzen. An Engagement und kreativen Ideen mangelt es dem jungen Mann nicht, allerdings sind die Zeiten hart und der Erste Weltkrieg lässt Charlie seine kühnen Träume vorerst hintanstellen. Doch selbst zahlreiche Widrigkeiten des Lebens, hinterlistige Gegner und einer tragischen Liebesgeschichte können Charlie Trumper nicht von seinem ehrgeizigen Bestreben abbringen.

Erster Satz

Der kostet keine zwei Penny!“, pflegte mein Großvater mit lauter Stimme zu rufen, wobei er einen Kohlkopf in die Höhe hielt.

Eigene Meinung

Mittlerweile traue ich mich sogar ohne Blick auf das Cover bei lediglicher Betrachtung der atmosphärischen Art des Erzählens zu sagen, bei welchem Roman es sich um einen klassischen Archer handelt. „Triumph und Fall“ bildet dabei keine Ausnahme, denn von der ersten Seite an befindet man sich mitten im Geschehen.

Man verfolgt gebannt die verzweigten Lebenswege des jungen Charlie Trumpers, der bereits als kleiner Junge als Obst- und Gemüseverkäufer neben seinem Großvater auf der Straße stand und seinen Kunden ihre Wünsche von den Augen ablas. Charlies Geschichte beginnt 1900 und erstreckt sich in einem mitreißenden Epos, das zwei Weltkriege umfasst, bis ins späte 20. Jahrhundert.

Dabei wechselt die Erzählperspektive stets, sodass aus der Lebensgeschichte Charlies und seiner langjährigen Weggefährten, Freund wie Feind, ein vielschichtiges Portrait geschaffen wird. Die Handlung wird aus vielerlei Blickwinkeln erzählt ohne dabei den essentiellen roten Faden zu verlieren. Denn die Geschichte schlängelt sich geschickt durch die historischen Gegebenheiten, die Wirren des Ersten Weltkrieges, als Charlie an der Front kämpft und sich die Wege der Trumpers und Trenthams das erste Mal schicksalshaft kreuzen. Diese Szenen werden genauso authentisch und lebhaft geschildert wie die drohende Hungersnot zur Zeit Churchills.

Mein persönliches Highlight war jedoch Mr. Charlie Trumper selbst, der mit seinem Witz, Charme und dem grenzenlosen Enthusiasmus und Optimismus nahezu jeden Menschen auf seine Seite zog. Davon ausgenommen ist eine bösartig intrigante Dame der Oberschicht, die ihm immer wieder schwere Brocken in den Weg wirft.

Wie es bei solch einer Fülle an Seiten beinahe nicht anders zu erwarten ist, verlor die Geschichte für meinen Geschmack im Mittelteil etwas an der zuvor so erzählerischen wie ereignisreichen Raffinesse. Denn darin taten für die Handlung scheinbar weniger relevante Personen ihre Sicht auf die Dinge kund, die eigentlich bereits ausreichend Erwähnung gefunden hatten.

Fazit

„Triumph und Fall“ ist ein weiterer fulminanter Epos von Jeffrey Archer, der von einem einfachen Obst- und Gemüseverkäufer namens Charlie Trumper handelt. Mit seiner liebenswürdig charismatischen wie zielstrebig kreativen und cleveren Art befördert er sich aus den Gassen Whitechapels in die Welt der Reichen und Mächtigen.


TRIUMPH UND FALL

Autor: Jeffrey Archer
Originaltitel: As The Crow Flies
Übersetzung: Lore Strassl
Seitenzahl: 896
Erschienen: 14.01.2019
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-47151-1
Preis: 10,99 €


Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kathiduck

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