Inhalt
Als ihr langjähriger Freund Quentin Isabelle einen Heiratsantrag macht, bekommt sie Panik, er wolle Kinder bekommen, was für Isabelle ein absolutes No-Go ist und so erklärt sie die Beziehung kurzerhand für beendet. Doch damit gehen ihre Probleme erst richtig los. Auf dem Konto der Schauspielerin herrscht gähnende Leere, weshalb sie nach einigem Hin und Her doch das Rollenangebot einer Youtuberin annimmt, die sie dazu beauftragt ihren Vater zu verführen, um so die bevorstehende Hochzeit mit ihrer Stiefmutter in spe zu verhindern. Als angebliche Nanny reist Isabelle nun mit Familie Kozlowski in den Sommerurlaub am Comer See – ausgerechnet sie, die Kinder eigentlich nicht leiden kann. Somit sind jede Menge Komplikationen vorprogrammiert.
Erster Satz
Dieser hier kostet dreihundert Euro.
Eigene Meinung
„Vielleicht ist es ja Liebe“ wird als die perfekte Sommerlektüre beworben, was sie auch ist, jedoch in anderer Art wie ich es erwartet hatte. Der Einstieg fiel mir zugegebenermaßen nämlich alles andere als leicht. Die Charaktere empfand ich als stark überzeichnet, vor allem die Protagonistin Isabelle ist der Inbegriff einer verkrachten Schauspielerin.
Da sie keine Kinder haben will, hat sie kurzerhand den Heiratsantrag ihres Freundes abgelehnt und aus Geldnöten den Auftrag der 17-Jährigen Youtuberin Ariana angenommen. Unter dem Vorwand die Ersatznanny zu sein, soll sie für einen Lohn von 10.000 Euro mit der Familie in den Urlaub fahren und dort die Hochzeit von Arianas Vater verhindern. Als nicht gerade kinderlieber Mensch sind Katastrophen da natürlich vorprogrammiert, zumal die drei Kinder alle recht eigen sind und den Selbstmord ihrer Mutter auch nach fünf Jahren verständlicherweise noch nicht verdaut haben.
Soweit zum Grundszenario. Klingt schräg und das ist es auch. Aber die Geschichte ist zugleich ungemein berührend, weil Isabelle trotz oder vielleicht auch gerade wegen ihrer schroffen, direkten Art die gesamte Familie aufmischt und den Kindern ordentlich Abwechslung bietet. Besonders die Szenen des kleinen, nicht mehr unterdrückbaren Schmunzelns haben mir gefallen. Ehe ich mich versah, hat sich die nach außen hin sehr schräge und anfangs ziemlich unverschämte Isabelle, in mein Herz eingeschlichen.
Ein weiterer Pluspunkt der Geschichte ist deren Unvorhersehbarkeit. Selten hat mich ein Buch dieses Genres so häufig überrascht. Deshalb war ich umso enttäuschter, als ich die letzten Seiten erreicht hatte. Zumal der im Zeitraffer erzählende Epilog abschließend genial ist und perfekt die Quintessenz des Buches widerspiegelt.
Fazit
„Vielleicht ist es ja Liebe“ wird definitiv nicht das letzte Buch sein, das ich von Marie Vareille gelesen habe, denn es beeindruckt mit sehr eigenwilligen Charakteren sowie einem skurril anmutenden Grundszenario und bereitet jede Menge Lesefreude.
VIELLEICHT IST ES JA LIEBE
Autorin: Marie Vareille
Originaltitel: Là où tu iras j’irai
Übersetzung: Gabriele Lefèvre
Seitenzahl: 352
Erschienen: 11.06.2018
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3-328-10256-4
Preis: 10,00 €
Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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