Rezension

You make my heart race | Miranda Kenneally

4. September 2018
You make my heart race

Inhalt

Nach dem plötzlichen Tod ihrer großen Liebe Kyle wird Annie von ihren Schuldgefühlen förmlich zerfressen. Wäre er noch am Leben, wenn sie sich nicht getrennt hätten? Obwohl sie den Sportunterricht nie gerne gemocht hat, bereitet sie sich auf den Marathon vor, den eigentlich er laufen wollte. Das Training wird von Woche zu Woche härter und wird Annie lediglich durch den attraktiven Jeremiah in ihrer Laufgruppe versüßt. Das Knistern zwischen den beiden ist nicht zu leugnen, doch Annie ist noch nicht bereit ihr Herz erneut zu öffnen, schon gar nicht für einen Draufgänger und Adrenalinjunkie wie Jeremiah.

Erster Satz

Als Kind war ich beim Ausdauerlauf mit Abstand die Schlechteste.

Eigene Meinung

Da ich mich selbst gerade auf einen Langstreckenlauf vorbereite, war „You make my heart race“ natürlich genau die richtige Lektüre, zumal mir bis jetzt noch kein Jugendroman mit dieser Thematik untergekommen ist. Die Protagonistin Annie war mir mit ihrer ehrlichen, direkten Art sofort sympathisch. Sie war noch nie ein großer Fan vom Laufen, in der Schule stets die Langsamste und doch trainiert sie für einen Marathon. Alle damit verbundenen Strapazen nimmt sie auf sich, um den Lauf zu beenden, den ihr Freund Kyle vor seinem Tod nicht mehr laufen konnte.

Auch wenn ihr ursprünglicher Beweggrund von absolut unbegründeten aber nachvollziehbaren Schuldgefühlen initiiert wurde, ist es zugleich eine Form der Therapie, denn das regelmäßige Training bringt eine Konstanz in Annies Leben. Wollte sie zu Beginn von ihren Problemen und vor allem vor ihren mit dem Verlust ihrer großen Liebe einhergehenden Gefühlen weglaufen, so findet sie mithilfe des Laufens zurück ins Leben und lernt dabei ihr Herz erneut zu öffnen. Deshalb finde ich den Originaltitel „Breathe, Annie, Breathe“ wirklich genial gewählt, denn darin spiegelt sich sowohl Annies Kampf mit ihren Gefühlen ob der alles zu verschlingen drohenden Trauer, aber auch das Thema Marathonlauf wider, während die deutsche Variante „You make my heart race“ eher eine kitschige Liebesgeschichte verspricht.

Die Romanze, die sich zwischen Annie und Jeremiah, dem Bruder ihres Laufcoaches Matt und selbst Teilnehmer der Laufgruppe, entwickelt, ist weder platt noch wird sie von übermäßigem Herzschmerz begleitet, was ich sehr angenehm zu lesen fand. Die Figur des Jeremiah finde ich generell ziemlich spannend, denn er ist ein Adrenalinjunkie wie er im Buche steht. Auf eine botenstoffproduzierende Herausforderung muss sogleich die Nächste folgen. Obgleich dieses Extrem mir persönlich fremd ist, konnte ich dank des einfühlsamen Schreibstils dennoch nachvollziehen, warum er das alles macht.

Die Geschichte, die komplett aus Annies Sichtweise erzählt wird und dadurch nicht an Komplexität und Tiefe einbüßt, ist zwischen einigen Kapiteln mit Annies Laufplan gespickt, wodurch man selbst aufgeregt auf den Tag des großen Rennens hinzufiebern beginnt.

Fazit

„You make my heart race“ ist ein absolut empfehlenswertes Jugendbuch, das nach dem tragischen Verlust der großen Liebe von Kampfgeist, Familie, Freundschaft und neuen Chancen erzählt und dabei besonders durch die schlagfertige und wortgewandten Dialoge zwischen den Protagonisten beeindruckt.


YOU MAKE MY HEART RACE

Autorin: Miranda Kenneally
Originaltitel: Breathe, Annie, Breathe
Übersetzung: Gabriele Burkhardt
Seitenzahl: 400
Erschienen: 13.08.2018
Verlag: cbt
ISBN: 978-3-570-31075-5
Preis: 9,99 €


Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kathiduck

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2 Comments

  • Reply Zeilenfluegel 4. September 2018 at 20:17

    Hey Kathi!
    Von dem Buch habe ich tatsächlich noch nie was gehört und bin durch deine Rezi jetzt echt neugierig geworden. Die Lauf-Thematik fand ich schon immer ziemlich cool, kennst du den Film "Fast Girls"? Den finde ich sooo cool. Ich werde mal auf jeden Fall die Augen nach "You make my heart race" offen halten (:
    Alles Liebe
    Jana von Zeilenfluegel

    • Reply Lesendes Federvieh 16. September 2018 at 8:49

      Hey Jana!

      Ich habe es auch nur durch Zufall beim Durchblättern der Verlagsvorschauen entdeckt und prompt auf meine Wunschliste gepackt, weil es so toll klang! "Fast Girls" kenne ich nicht, aber wenn es da auch ums Laufen geht, werde ich mir den bald mal anschauen, danke für den Tipp! 🙂

      Herzliche Grüße,
      Kathi

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