Rezension

Der Traumpalast – Im Bann der Bilder | Peter Prange

1. Februar 2022
Der Traumpalast

Inhalt

Wer geht nicht gerne ins Kino und lässt sich von den bunten Bildern in eine andere Welt verzaubern? Die Fülle an unterschiedlichsten Filmen ist heute ganz selbstverständlich. Doch wie waren eigentlich die Anfänge der Ufa, der großen deutschen Filmproduktion, die heute zu den ältesten Filmfirmen Europas zählt? Genau davon und dem turbulenten Leben im Berlin der zwanziger Jahre, erzählt Peter Prange in seinem neuesten Buch „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“.

Erster Satz

Ach, was war das Leben doch für eine großartige Erfindung!

Eigene Meinung

Auf 804 spannenden, berührenden, aufregenden und unglaublich unterhaltsamen Seiten taucht man ein in die Jahre 1917 bis 1924 des vorigen Jahrhunderts. Von Beginn an wurde ich in den Bann der Bilder gezogen, denn das ganze Buch liest sich wie ein Film, die Bilder entstehen automatisch im Kopf.

Mit Tino und Rahel diese pulsierende, aber auch politisch unruhigen Zeiten mitzuerleben, ist einfach großartig. Tinos Begeisterung und Enthusiasmus für die neue gegründete Ufa-Traumfabrik ist absolut ansteckend, man versteht seinen Mut zum Risiko, um diesen Spagat zwischen Traum und Verwirklichung zu schaffen. Rahel hingegen, ihrer Zeit weit voraus, will ihren sehnlichsten Wunsch, Journalistin zu werden, unbedingt verwirklichen. Auch ihren Weg durch Höhen und Tiefen ein Stückchen mitzugehen, war ein großartiges Leseerlebnis.

Der Roman besticht aber nicht nur durch seine glänzend skizzierten Charaktere mit all ihren Eigenheiten, sondern ganz besonders durch seine Authentizität. Alle Figuren, ihr Verhalten, ihre Denkweise und Gesinnung, sowie ihre Ausdrucksweise spiegeln den damaligen Zeitgeist wider und verdeutlichen so, wie politische Umbrüche überhaupt möglich waren. Gerade diese Strömungen sind perfekt eingefangen und lesen sich fast wie ein Politkrimi.

Fazit

Meine Begeisterung für diese mitreißend geschriebene Geschichte und den bis ins kleinste Detail hervorragend recherchierten historischen Fakten hielt bis zur letzten Seite an. Nun muss ich mich allerdings bis zum Herbst 2022 gedulden, bis ich wieder mit Rahel und Tino in die glitzernde Filmwelt auf der einen Seite und den immer düster werdenden politischen Verhältnissen reisen kann.


DER TRAUMPALAST – IM BANN DER BILDER

Autor: Peter Prange
Seitenzahl: 816
Erschienen: 13.10.2021
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-651-02578-3
Preis: 25,00 €


Herzlichen Dank an LovelyBooks sowie den Fischer Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Zwerghuhn

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2 Comments

  • Reply Livia 8. Februar 2022 at 21:51

    Hey liebes Zwerghuhn

    Das klingt wirklich nach einer sehr packenden Geschichte und ich war erst gerade – zum ersten Mal seit wohl etwa fünf Jahren – wieder einmal im Kino. Abgesehen davon, dass ich wirklich nicht nachvollziehen, dass alle Sounds immer lauter werden, war das eine sehr schöne Erfahrung.

    Herzlichen Dank also für den Buchtipp. Das eher fade Cover wäre mir sonst gar nicht aufgefallen.
    Alles Liebe
    Livia

    • Reply Lesendes Federvieh 6. März 2022 at 23:06

      Liebe Livia,

      mein letzter Kinogang ist auch schon sehr lange her… 🙂
      An die viel zu lauten Sounds und die damit verglichen fast leisen Dialoge kann ich mich aber noch zu gut erinnern. 😉

      „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ fand ich wirklich großartig, ich bin nur so durch die Seiten geflogen! Ehrlicherweise hätte ich es aufgrund des Covers vermutlich auch nicht in die Hand genommen, aber es hat mich als Überraschungspost erreicht, deshalb wurde ich neugierig und habe glücklicherweise einen Blick hinter die Fassade geworfen. 😀

      Ganz liebe Grüße,
      Zwerghuhn

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