Rezension

Cold Case – Das gezeichnete Opfer | Tina Frennstedt

28. Februar 2021
Cold Case - Das gezeichnete Opfer

Inhalt

Kurz vor der Enthüllung ihres Lebenswerkes wird die Künstlerin Mischa Lindberg am Fuße eines Leuchtturms tot aufgefunden. Als man neben ihrer Leiche eine einzigartige Sorte Lehm findet, rückt ein bis dato ungelöster Fall in den Fokus von Tess Hjalmarsson und ihrem Cold Case Team. Vor 15 Jahren wurde der aufstrebende Nachwuchspianist Max Lund auf brutale Weise auf dem Heimweg ermordet. Damals fand man bei dem Opfer das gleiche Material. Tess bleibt nur wenig Zeit, um dem Täter auf die Schliche zu kommen, denn im Zuge der steigenden Bandenkriminalität in Malmö soll ihr Cold Case Team auf Eis gelegt werden.

Erster Satz

Max warf einen Blick zurück, trat in die Pedale und lauschte auf das Motorengeräusch.

Eigene Meinung

Mit „Cold Case – Das gezeichnete Opfer“ endet die dreimonatige Krimi/Thriller-Flatrate von Bastei Lübbe, die mir gruselige wie spannende Lesemomente sowie großartige Goodies beschert hat. Hierbei handelt es sich um den zweiten Band der Cold Case Reihe, wobei er sich auch vollkommen losgelöst lesen lässt.

Allerdings hatte ich damit zugegebenermaßen so meine Schwierigkeiten, da sich die Spannung einfach nicht einstellen wollte. Anfangs habe ich es auf das langsame Anrollen des Falles, wie es bei Cold Cases durchaus üblich ist, da sämtliche alte Notizen gesichtet und die Zeugen von damals ausfindig gemacht werden müssen, geschoben. Auch die undurchsichtigen Perspektivwechsel, die zugunsten des Spannungsaufbaus zunächst recht zusammenhanglos wirken, hätte ich als Argument akzeptiert.

Doch auch nach mehreren hundert Seiten plätschert die Handlung nur so dahin, stattdessen verbringt man wesentlich mehr Zeit mit den privaten Problemen von Tess Hjalmarsson sowie den Umstrukturierungsmaßnahmen innerhalb der Polizeidienststelle Malmös. Die einzelnen Puzzleteile des eigentlichen Falles finden nur sehr schleppend zueinander.

Gut gefallen haben mir jedoch die starken weiblichen Hauptfiguren, die sich trotz zahlreicher Widrigkeiten in einer Männerdomäne als unangefochtene Führungspersönlichkeiten beweisen.

Fazit

„Cold Case – Das gezeichnete Opfer“ ist ein recht träge dahinfließender Kriminalroman, der an Spannung vermissen lässt, dafür aber mit starken weiblichen Charakteren punktet.


COLD CASE – DAS GEZEICHNETE OPFER

Autorin: Tina Frennstedt
Originaltitel: COLD CASE – Väg 9
Übersetzung: Hanna Granz
Reihe: Cold Case (Bd. 2)
Seitenzahl: 461
Erschienen: 29.01.2021
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-7857-2697-6
Preis: 16,00 €


Herzlichen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kathiduck

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2 Comments

  • Reply Livia 3. März 2021 at 16:05

    Oh liebe Kathi

    Das klingt leider gar nicht gut. Ich habe ja von Tina Frennstedt „Das verschwundene Mädchen“, ebenfalls ein Cold Case-Thriller, gelesen und war schwer enttäuscht. Die Leseprobe war grandios, spannend, gruselig und dann wurde es immer schlimmer… Langweilig, langatmig, der Cold Case war gar nicht im Zentrum (stattdessen wurde ein aktueller Fall aufgerollt) und das verschwundene „Mädchen“ war eine 19-jährige Frau (sorry, kann man doch heutzutage nicht mehr bringen, ich habe die ganze Zeit auf ein verschwundenes Mädchen gewartet). Aber die Ermittlerin war toll beschrieben, da hätte man wirklich etwas damit machen können. Das war aber leider schon alles…

    Schade, dass auch das zweite Buch der Autorin nicht wirklich überzeugt und wenn man diese langweiligen Dinger dann „Thriller“ nennt, verstehe ich leider die Welt nicht mehr…

    Auf andere, bessere Bücher 😉
    Livia

    • Reply Lesendes Federvieh 27. März 2021 at 13:30

      Liebe Livia,

      jaaa du sprichst mir aus der Seele! Genau das gleiche Konzept wird auch hier angewandt, was ich unglaublich schade finde, gerade weil die Ermittlerin so viel Potenzial hat, das leider nicht ausgeschöpft wird. Da man von Beginn an auf einen Cold Case vorbereitet war, ist es natürlich klar, dass die Ermittlungen etwas langsamer vorangehen aber mir war es dann ab einem gewissen Punkt zu zäh und schlichtweg ereignislos langweilig. Wirklich schade, denn die Grundidee war durchaus gut.

      Aber du hast Recht, auf andere, bessere Bücher! 😀

      Allerliebste Grüße,
      Kathi

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