Rezension

Das Mädchen mit dem Edelweiß | Jillian Cantor

2. November 2018

Inhalt

Katies Vater ist an Alzheimer erkrankt. In ihrer Kindheit besuchten sie oft Flohmärkte, auf denen Briefmarken angeboten wurden. Katies Vater, ein leidenschaftlicher Briefmarkensammler, war stets auf der Suche nach einem besonderen Schatz. Doch durch seine Krankheit verblassen die Gedanken an Briefmarken nach und nach. Kathie möchte ihm deshalb eine Freude machen und lässt seine Sammlung schätzen. Als sie sie zu dem Briefmarkenhändler Benjamin bringt, entdeckt dieser einen vergilbten ungeöffneten Brief mit einer seltenen Edelweiß- Briefmarke aus den Dreißigerjahren. Die beiden beschließen, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Sie ahnen allerdings nicht, dass ihre Suche sie bis ins Österreich des Jahres 1938 führen wird…

Erster Satz

Sie hielt die Briefe fest in der Hand, vorsichtig darauf bedacht, die Briefmarken nicht zu beschädigen.

Eigene Meinung

Jillian Cantor hat mit ihrem Buch „Das Mädchen mit dem Edelweiß“ einen wunderbar unterhaltsamen und hervorragend recherchierten historischen Roman vorgelegt. Die Geschichte ist von Beginn an absolut fesselnd geschrieben.

Die Autorin bietet dem Leser zwei Handlungsstränge in unterschiedlichen Zeitebenen, was die Handlung unheimlich spannend macht. Ein Teil spielt in Österreich im Jahr 1938 zur Zeit der deutschen Besatzung. Dort tritt  der junge Christoph eine Ausbildung bei dem Briefmarkengraveur Friedrich Faber an. Wie sich dort alles in den düsteren Zeiten der Besatzung entwickelt erfährt der Leser hier. Der andere Teil spielt 1989 in Amerika, dort lebt Katie. Sie kümmert sich um ihren an Alzheimer erkrankten Vater und versucht gleichzeitig dem Geheimnis der Briefmarke mit dem Edelweiß auf die Spur zu kommen.

Durch diese Zweiteilung konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, denn ich wollte immer schnellstmöglich wissen, wie es auf der anderen Erzählungsebene weitergeht. Durch den tollen, flüssigen Schreibstil der Autorin und den prägnant und detailliert ausgearbeiteten Charakteren, denen man sich als Leser sofort verbunden fühlt, wird dieser Sog noch verstärkt. Absolut klasse finde ich auch die Verknüpfung der beiden Handlungsstränge am Schluss. Alles passt und wirkt absolut glaubhaft.

Sehr interessant fand ich auch die Passagen über die Entwicklung und Herstellung von Briefmarken im Jahr 1938. Ich wusste bisher nicht, dass Briefmarken zum Zwecke des Widerstandes gegen das Naziregime geheime Botschaften enthalten konnten. 

Fazit

„Das Mädchen mit dem Edelweiß“ habe ich mit großer Freude gelesen, denn Jillian Cantor ist es hervorragend gelungen Geschichte mit Unterhaltung zu verweben. Klasse.


DAS MÄDCHEN MIT DEM EDELWEIß

Autorin: Jillian Cantor
Originaltitel: The Lost Letter
Übersetzung: Stefanie Fahrner
Seitenzahl: 400
Erschienen: 10.09.2018
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-42238-4
Preis: 12,99 €


Herzlichen Dank an den Heyne Verlag sowie C. Schindler für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Zwerghuhn

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2 Comments

  • Reply Livia 11. November 2018 at 19:11

    Hallo liebes Zwerghuhn

    Wenn ich es richtig im Kopf habe, habe ich dieses Buch vorhin schon bei Martina gesehen und auch ihr hat es sehr gut gefallen, was immer ein gutes Zeichen für mich ist, wir haben nämlich einen ähnlichen Geschmack. Um so schöner also, dass es auch dir so gut gefallen hat, weshalb es nun definitiv auf die Wunschliste kommt.

    Alles Liebe dir
    Livia

    • Reply Lesendes Federvieh 12. November 2018 at 14:01

      Hallo Livia,

      setze es ganz oben auf deine Wunschliste, es ist wirklich ein ganz, ganz tolles Buch. Nicht nur die Geschichte ist toll geschrieben, sondern auch alles rund um die Briefmarkenherstellung ist total interessant zu lesen. 🙂

      Viele liebe Grüße
      Zwerghuhn

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