Lesung

Krimidebüt vor besonderer Kulisse – Lesung mit Dora Heldt in der Rechtsmedizin

11. April 2016

Das Münchner Krimifestival ist zwar offiziell schon zu Ende, aber für wahre Krimifans gibt es auch in den nächsten Monaten noch einen Nachschlag mit hochkarätige Lesungen. So war das Lesende Federvieh am Montag, den 04. April 2016 zu einem weiteren Sahnestückchen unterwegs und zwar zu niemand geringerem als Dora Heldt. Viele werden sie von ihren Büchern über die schrulligen Dorfbewohner kennen, doch jetzt hat sie mit „Böse Leute“ doch tatsächlich ihren ersten Krimi geschrieben.

Gut 300 Krimibegeisterte fanden sich im Walther-Straub-Hörsaal des Instituts für Rechtsmedizin in München ein. Der Hörsaal platzte fast aus allen Nähten, so viele Fans waren gekommen, um den Worten der Autorin zu lauschen. Mit freudiger Aufregung saßen wir auf den Klappsitzen, die so manche von uns einige Augenblicke Jahre zurück in die Uni-Zeit versetzte. 

Ein Rechtsmediziner erzählt

Pünktlich um 20 Uhr ging es dann endlich los. Der Institutsleiter Prof. Matthias Graw übernahm persönlich die Moderation und führte erstklassig durch den Abend. Dabei erzählte er zunächst Wissenswertes über das Fachgebiet Rechtsmedizin. Das mag auf den ersten Blick vielleicht langweilig erscheinen, aber es war alles andere als das: Bereits nach den ersten Sätzen des Professors bebte der Saal vor Lachen und überall sah man kleine Tränchen über die Wange rinnen. Wir hätten ihm stundenlang zuhören können, so lebendig und interessant waren seine Ausführungen. 

So erfuhren wir beispielsweise, dass im vergangenen Jahr ca. 2500 Leichen seziert wurden, wobei darunter nur 4% Mordopfer waren. Neben Sektionen ist die Lehrtätigkeit ein weiterer Schwerpunkt des Aufgabengebietes eines Rechtsmediziners. Dabei werden nicht nur Medizin- und Biologiestudenten unterrichtet, nein es werden auch Polizeibeamte und Feuerwehrleute geschult, um zu wissen, wie eine Leiche oder ein Brandopfer aussieht, damit sie in der Realität besser damit umgehen können. Vergessen werden darf natürlich auch nicht die Forschungsarbeit, denn wo wären wir denn immer noch, wenn es keine forensischen Tests, wie etwa die DNA-Analyse gäbe.

Böse Leute

Nach diesem absolut tollen Vortrag begann Dora Heldt mit der Lesung ihres Sylter Krimis „Böse Leute“. Das gut gelaunte Publikum und auch wir waren hellauf begeistert.  Die Textpassagen waren teils so lustig, dass schallendes Gelächter zu hören war und Dora Heldt eine kurze Pause einlegen musste, bis sich alle wieder beruhigt hatten. Auch ihre Anekdoten zu den einzelnen Personen, die teilweise schon aus ihren anderen Büchern bekannt sind, waren einfach herrlich. Sie hat ausführlich Hintergrundwissen preisgegeben und ohne Zeitdruck aus ihrem Buch vorgelesen. Sie war ganz für ihr Publikum da. Das ist einfach spitze!

Nach der Lesung gab es noch ein launiges Gespräch mit dem Professor, das wiederum für Heiterkeit im Zuschauerraum sorgte. Zu gewinnen gab es auch noch etwas, nur leider nicht für uns, dafür waren wir später eine der ersten am Signiertisch und konnten uns eine persönliche Widmung der Autorin ergattern.

Doch zunächst hatte Dora Heldt für uns noch ein Bonusstückchen vorbereitet. Sie las uns eine ihrer Lieblingsstellen im Buch vor. Am liebsten hätten wir gleich weitergelesen, so gut haben uns die Leseproben gefallen. „Böse Leute“ gab es am Büchertisch zu kaufen, da haben wir natürlich sofort zugeschlagen.  

Das war ein grandioser Abend mit einer sehr sympathischen Autorin und einem perfekten Moderator mit unglaublichem Humor. Sollte Dora Heldt wieder nach München kommen, was wir doch schwer hoffen, werden wir auf jeden Fall wieder mit von der Partie sein!


„Böse Leute“ ist seit dem 19. Februar 2016 im dtv Verlag erhältlich.

Kathiduck

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