Inhalt
In den späten 1950er Jahre verlässt die Familie Alexander ihre bayrische Heimat, weil Vater Alexander in Thüringen eine vielversprechende Stelle als Direktor des Erfurter Zoos antritt. Die Kinder genießen ihre Freiheiten und leben fortan fast wie im Paradies. Doch die vermeintlich gute Wahl entpuppt sich als fatale Entscheidung, als die Mauer gebaut wird. Bruno, der einzige Sohn der Familie, erträgt die neue Situation irgendwann nicht mehr und flieht in den Westen. Damit wird das Leben der gesamten Familie auf einen Schlag vollkommen auf den Kopf gestellt. Mit dem unbeschwerten Leben ist erst mal Schluss…
Erster Satz
Nebenan! Trauen Sie sich ruhig, er beißt nicht!
Eigene Meinung
In diesem Tatsachenroman verknüpft Hera Lind die Erlebnisse zweier ostdeutscher Protagonistinnen zu einer schicksalshaften Familiengeschichte im geteilten Deutschland. Intensiv und ungeschminkt erzählt sie dabei von den Repressalien, denen sich DDR Bürger ausgesetzt sahen, wenn Familienmitglieder in den Westen flohen bzw. wenn sie es selbst wagten einen Ausreiseantrag zu stellen. Aber nicht nur davon handelt dieser mitreißende Roman, sondern auch von den nicht mehr gut zu machenden Folgen.
Mit ihrem angenehmen, flüssigen und sachlichen Schreibstil schaffte es Hera Lind dieses ernste und aufwühlende Thema authentisch aufzubereiten und so den Leser vollkommen in den Bann der Geschichte zu ziehen. Für einen freiheitsgewohnten „Wessi“ wie mich ist es erschreckend zu lesen, wie es im anderen Teil Deutschlands jahrzehntelang zuging.
Fazit
Mich hat dieses Buch sehr nachdenklich gemacht, zumal dies ja keine Einzelfälle waren. Großartig von Hera Lind, dass sie ein so wichtiges Thema auf so interessante und lesenswerte Art und Weise zu Papier gebracht hat.
ÜBER ALLE GRENZEN
Autorin: Hera Lind
Seitenzahl: 384
Erschienen: 22.04.2019
Verlag: Diana
ISBN: 978-3-453-29188-1
Preis: 22,00 €
Herzlichen Dank an den Diana Verlag sowie an C. Schindler für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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