Rezension

Hin und nicht weg | Lisa Keil

13. September 2020
Hin und nicht weg

Inhalt

Als ihr alles zu viel wird, packt Anabel ihre Sachen, kehrt Berlin den Rücken und fährt spontan auf die Hochzeit ihres Cousins Lasse ins ländliche Neuberg. Dort trifft sie auf den charmanten Tierarzt Rob Schürmann, der ihr unverhofft einen Aushilfsjob in seiner Praxis anbietet. Mit ihrem selbstbewussten Auftreten und den bunten Tattoos sticht die leidenschaftliche Kellnerin und Hobbybäckerin heraus, sodass Rob und sie zwischen Hufverbänden, flirtenden Tierbesitzerinnen und kalbenden Kühen immer wieder aneinandergeraten und sich gleichzeitig näherkommen. Doch plötzlich ändert ein dramatischer Notfall alles.

Erster Satz

Mit mehr Schwung als nötig werfe ich die Heckklappe zu.

Eigene Meinung

Mochte ich Lisa Keils Debüt „Bleib doch, wo ich bin“ schon unglaublich gerne, so hat sie mit „Hin und nicht weg“ noch einen draufgesetzt. Innerhalb kürzester Zeit haben sich der sympathische Rob und vor allem die eigenwillige Anabel mit ihren bunten Tattoos und der lebendigen Art in mein Herz geschlichen.

Charismatischer, gutaussehender Tierarzt trifft auf rotzfreche Großstadtgöre, die sich angenehm erfrischend von den schmachtenden Tierbesitzerinnen abhebt – all das klingt schon nach den perfekten Zutaten für einen locker, fluffigen Sommerroman, doch die Geschichte der beiden begeistert durch so viel mehr. Zum einen sind das die spannenden Einblicke in den Berufsalltag von Rob inklusive der herzerwärmenden Schicksale der kleinen wie großen Patienten, zum anderen sorgen die herrlich frechen Dialoge für ein breites Dauergrinsen und ein kribbelndes Glücksgefühl in der Magengegend. Die liebgewonnen Charaktere des vorherigen Bandes haben ebenfalls kleine Gastauftritte, was sich wie Heimkommen anfühlt.

Dank der wechselnden Erzählperspektiven gewinnt die Geschichte zusätzlich an Tiefe, Authentizität und Vielfalt. So wird gleich zu Beginn klar, dass Rob seit der Jugend romantische Gefühle für seine beste Freundin Kaya hegt, die allerdings jemand anderen heiratet. An dieser Stelle betritt Anabel die Bühne, die Neuberg als willkommene Auszeit von ihren Zukunftssorgen sieht und sich unter keinen Umständen in den Dorfschönling – wie sie Rob bezeichnet – verlieben möchte. Auch wenn natürlich klar ist, dass die beiden ihre Rechnung ohne die Liebe gemacht haben, kommt während des Lesens kein Hauch von Langeweile auf, vielmehr fiebert man eifrig mit den beiden mit.

Fazit

„Hin und nicht weg“ ist der zweite Roman der Tierärztin und Autorin Lisa Keil, welcher dank der witzigen Dialoge sowie der herrlichen menschlichen wie tierischen Nebencharaktere für tolle Lesestunden sorgt und gefühlt viel zu schnell vorbei ist. Dabei ist es übrigens nicht zwingend notwendig den vorherigen Band, „Bleib doch, wo ich bin“, gelesen zu haben.


HIN UND NICHT WEG

Autorin: Lisa Keil
Reihe: Neuberg (Bd. 2)
Seitenzahl: 432
Erschienen: 25.03.2020
Verlag: Fischer
ISBN: 978-3-596-70398-2
Preis: 10,99 €


Herzlichen Dank an den Fischer Verlag für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Kathiduck

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